Fördermittel des Landes Baden-Württemberg

Gedenkstätten erhalten landesweit ab nächstem Jahr mehr Geld. Dies ist das Ergebnis der überfraktionellen Beratungen der demokratischen Fraktionen im Landtag. Das Land wird die Fördermittel für Erinnerungsstätten für 2023 und 2024 deutlich erhöhen. Die gute Nachricht für die Region: Das Denkstättenkuratorium Oberschwaben mit zahlreichen Erinnerungsstätten im Kreis Ravensburg und weit darüber hinaus erhält ab nächstem Jahr erstmals dauerhaft eine Förderung. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten August Schuler und Raimund Haser (CDU) hervor.

Das Denkstättenkuratorium Oberschwaben mit Sitz in Weingarten hat die „Oberschwäbischen Erinnerungswege“ als großes Gemeinschaftsprojekt in Südwürttemberg angestoßen und koordiniert. Mehr als 80 „Denk-Orte“ von Aitrach im nordöstlichen Kreis Ravensburg bis Zwiefalten im Kreis Reutlingen dokumentieren etwa mit Erinnerungstafeln die lokalgeschichtliche Dimension der Gräuel des NS-Regimes. Im Kreis Ravensburg entstanden Denk-Orte in Aitrach-Mooshausen, Leutkirch, Bad Wurzach, Wangen, Waldburg-Hannober, Weingarten, Baienfurt, Ravensburg, Aulendorf, Bad Waldsee, Altshausen und Wilhelmsdorf.

Das Land erhöht die dauerhafte Förderung der mehr als 80 Gedenkstätten um insgesamt 182 000 Euro auf 500 000 Euro im Jahr. Zusätzlich bekommen die Stätten einen Inflationsausgleich von 10 Prozent für Förderungen, um die massiven Kostensteigerungen auszugleichen.

Der Finanzausschuss hat für die Entscheidung, die Mittel zu erhöhen, bereits den Weg im Stuttgarter Landtag freigemacht – formell bindend ist die Schlussabstimmung des Landtags zum Haushalt Ende Dezember.

„Gedenkstätten sind historische Orte, die an die dunkelste Zeit unseres Landes erinnern. Orte, an denen systematisch Unrecht geschah und der NS-Terror wütete, oder wo Menschen aus politischen Überzeugungen ermordet wurden. Gerade heute ist es wichtiger denn je, daran zu erinnern, was die Konsequenzen sind, wenn die Gesellschaft in einzelne Teile zerbricht“, so die beiden Abgeordneten.

Und weiter: „Gedenkstätten sind Orte, an denen Erinnerungskultur wirkt. Wenn wir mehr über Geschichte Bescheid wissen, stärken wir damit unser Verständnis für unsere Demokratie und schaffen so ein historisches Bewusstsein, um Hass und Hetze entschieden entgegenzutreten. Vor allem die Arbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer liegt uns am Herzen. Sie halten die Gedenkorte lebendig und sorgen dafür, dass das kulturelle Gedächtnis von Erinnerungsstätten für eine friedliche Zukunft erhalten bleibt“.

Abschließend betonen August Schuler und Raimund Haser in ihrer gemeinsamen Mitteilung: „Mit den erhöhten Mitteln wollen wir unsere Wertschätzung für den Erhalt dieser wertvollen und unverzichtbaren Lern- und Begegnungsorte ausdrücken und diese als Mahnung für unsere Gegenwart und Zukunft erhalten.“

Weitere Infos: https://www.dsk-nsdoku-oberschwaben.de/erinnerungswege/

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