Dankesrede in der letzten Kreistagssitzung

Sehr geehrter Herr Landrat Sievers,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

• Danke für diese Ehrung durch Sie Herr Landrat, Danke an alle Kolleginnen und Kollegen des Kreistags, Danke an den Landkreistag Baden-Württemberg für die Urkunde und die Medaille.
• Über diese Ehrung habe ich mich sehr gefreut. Geben Sie mir - mit Ihrer Erlaubnis Herr Landrat - einige Minuten Zeit für eine kurze Dankes-Erwiderung.
• Eine Ehrung bedeutet immer auch eine Botschaft zur weiteren persönlichen Verpflichtung. Dieser Verpflichtung werde ich in den kommenden Jahren nachkommen und mich weiterhin - gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Kreistages - mit Freude, politischer Leidenschaft und Gestaltungswillen für unseren Landkreis Ravensburg und seine Menschen einsetzen.
• Unser Landkreis hat außerordentlich gewonnen durch die Landkreis-Reform (1972 - 1974). Für die Allgäu-Identität („Kein Beitritt zur Kloake Schussental“) war das sicher schwer - mit dem wiedererstandenen KFZ-Kennzeichen WG wird der Allgäu-Seele (zumindest ein wenig) Linderung verschafft.
• Seit 1.1.1973 sind wir ein gemeinsamer neuer Landkreis - gebildet aus den Alt-Landkreisen Wangen und Ravensburg. Landrat Dr. Guntram Blaser und sein damaliger Kreistag haben sich zum 25-jährigen Jubiläum 1998 nicht getraut an diese Reform zu erinnern. Immerhin haben sich Landrat Kurt Widmaier und sein Kreistag zum 30-jährigen Jubiläum 2003 mit „Kreis Live“ in der Oberschwabenhalle der Öffentlichkeit gestellt. Im Jahr 2023 wartet ein 50 Jahr-Jubiläum auf uns - das sollten wir wahrnehmen.
• Wir sind Zuzugs-Landkreis und damit Zukunfts-Landkreis mit inzwischen 285.000 Einwohnern. In diesen bald 50 Jahren haben wir um 50.000 Einwohnern zugenommen! Eine großartige Gemeinschaftsleistung, wenn wir an die Themenbereiche Wohnen, Arbeitsplätze und Infrastruktur denken.
• Dieser Landkreis Ravensburg ist und bleibt nur so stark mit seinen 39 Städten und Gemeinden (von Guggenhausen bis Ravensburg, von Aitrach bis Wangen) - ich plädiere auch in Zukunft für ein gutes Miteinander und für vertrauensvolle Zusammenarbeit. Als Beispiel seien genannt die Corona-Herausforderungen (seit 3/2020). Dies betrifft ebenso eine enge Zusammenarbeit mit unserer Region Bodensee-Oberschwaben.
• Unsere Themen/Herausforderungen in den kommenden 10 - 20 Jahren: Bildung/Schulgebäude, Neuordnung Landkreis-Verwaltung (Gebäude), OSK-Sanierung/Neubauten (Wangen, Bad Waldsee), ÖPNV-Neuordnung, Biosphärengebiet Altdorfer Wald, Kreislaufwirtschaft/Deponiekapazität.
• Politischer Wettbewerb ist gut und notwendig - unser Orientierungspunkt sind unsere Menschen/BürgerInnen und sachliche Entscheidungen. Ideologie bringt uns nicht weiter - ein Beispiel zur Erinnerung: wer kennt noch das politische Ringen um eine MVA (Müllverbrennungsanlage) für den Landkreis und unsere Deponie RV-Gutenfurt zwischen 1985 - 1990?
• Einige persönliche Erinnerungen zum Schluss: Bei der Kandidatur 1989 war ich bei den Kreistags-Honoratioren ein „Junger“ - da war Leistung und Folgsamkeit angesagt. Ich wollte nicht auf die Kreisliste (Wahlkreis RV mit 16 Bewerbern der CDU), sondern nur auf die Gemeinderats-Liste. Franz Rebstock, langgedienter Kreisrat, Unternehmer, machtvoller MIT-Vertreter in Bezirk und Land, ehrenamtlicher Landrat-Stellvertreter sagte: „Du kommst jetzt auf die Kreisliste, das stehst Du nochmals auf 30.000 Stimmzetteln. Das ist eine gute Werbung.“ Widerstand war zwecklos.
• Nachgerückt bin ich für den Landwirt Alois Arnegger aus Weißenau-Weiherstobel. Er war am Vorabend einer Kreistagsfahrt nach Dresden im November 1990 auf seinem Hof tödlich verunglückt. Deshalb kam ich als Nachrücker sofort in den AUT, dort saßen einzig „altgediente“ Kreisräte. Verpflichtet worden bin ich im Kreistag im Februar 1990 durch Landtat Dr. Guntram Blaser. Immer mit dem klassischen Satz: „Setzen Sie sich für die Interessen des gesamten Landkreises ein, nicht allein für die Interessen ihrer Gemeinde, Ihrer Stadt!“ Später war ich lange Jahre AUT-Sprecher (heute AUM) unserer CDU Fraktion bis Juli 2016 in Nachfolge unserer Kreisräte Karl Assfalg und Werner Elbs, übergeben habe ich an unseren jetzigen AUT-Sprecher Dieter Krattenmacher.

• Inzwischen habe ich drei Landräte - Dr. Guntram Blaser, Kurt Widmaier und Harald Sievers - sowie vier Fraktionsvorsitzende - Josef Dreier, Dr. Kurt Lillich, Roland Bürkle und Volker Restle - erlebt sowie Ihnen „gedient“ und mit Ihnen vertrauensvoll zusammengearbeitet. Das war mir eine Ehre und Freude. Einen großen Dank spreche ich an meine CDU Kreistagsfraktion aus.
• Für 20 Jahre Kreisrat hat mich der Kollege Kreisrat OB Michael Lang als Landrats-Stellvertreter geehrt, Landrat Kurt Widmaier war erkrankt. OB Lang sagte einen einzigen Satz zu mir: „Sie sind bei den Menschen vor Ort!“ Das werde ich auch weiterhin tun.

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