"Klimaschutz mit System"

Das Umweltministerium hat gemeinsam mit einer Fachjury fünf Klimaschutzprojekte im Regierungsbezirk Tübingen im Rahmen eines dritten Teilnahmeaufrufs im EFRE-Förderprogramm „Klimaschutz mit System“ ausgewählt. Mit dabei sind gleich zwei Projekte im Wahlkreis Ravensburg. Über diesen Erfolg freut sich der Abgeordneten Manfred Lucha.

Die Gelder für die Projekte in Ravensburg und Wilhelmsdorf stammen aus dem Fördertopf „REACT-EU“, mit dem die Europäische Union zusätzliche Mittel zur Abfederung der Folgen der Corona-Pandemie bereitstellt. Die Stadt Ravensburg und die Gemeinde Wilhelmsdorf dürfen nun einen Antrag auf Förderung bei der Landeskreditbank (L-Bank) einreichen Insgesamt stellt das Umweltministerium Fördermittel in Höhe von über 8,3 Millionen Euro für die fünf Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung, darüber informierten die Abgeordneten in einer gemeinsamen Pressmitteilung.

Zu den Projekten im Einzelnen:

Fernwärme für Ravensburg und Optimierung der Nahwärme in Wilhelmsdorf

Mit ihrem Klimaschutzprojekt „Fernwärme Ravensburg" verfolgt die Stadt Ravensburg zwei wichtige Ziele: zum einen den Aufbau eines Fernwärmenetzes in der Innenstadt, das große kommunale Wärmeabnehmer mit den Heizzentralen verbinden soll, und zum anderen die Bereitstellung von Wärme aus erneuerbaren Energien. Den Grundstock bilden dabei die bestehenden Wärmenetze, die mittels einer Wärmetrasse direkt durch die Innenstadt zusammengeschlossen werden. Dabei wird die Wärmetrasse so konzipiert, dass alle kommunalen Gebäude, die sich in der Innenstadt befinden, an das Wärmenetz angeschlossen werden. Auch weiteren Interessierten steht diese Wärmeversorgung offen. Ziel ist es, das Fernwärmenetz bis zum Jahr 2030 sukzessive aufzubauen. Zudem werden die Heizzentralen ausgebaut, die das Wärmenetz klimaneutral versorgen sollen. Hierzu werden mehrere Versorgungsbausteine kombiniert, so dass jederzeit eine wirtschaftliche, ökologische und zuverlässige Versorgung sichergestellt ist. Dazu gehören unter anderem die Nutzung von Abwärme über Wärmepumpen, Biomasse oder Bio-Methan. Im Rahmen des aktuellen Bauabschnitts soll am Hallenbad am Standort der bestehenden Heizzentrale eine transportable Biomasse-Wärmeerzeugungsanlage ergänzt und am Standort der späteren zentralen Versorgung am Rauenegg die ersten Module (Biomethan-BHKW, Spitzenlastkessel, Pufferspeicher) aufgebaut werden. Das Umweltministerium fördert dieses Klimaschutzvorhaben vorbehaltlich der Antragsprüfung durch die L-Bank mit bis zu knapp 2,5 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln.

Gemeinde Wilhelmsdorf – Optimierung und Stärkung der Nahwärmeversorgung

In Wilhelmsdorf verbindet das bestehende Nahwärmenetz Gebäude und Sekundärnetze mit der Bioheizzentrale der Gemeinde. Das größte Sekundärnetz ist dabei das Netz "Haus Burg", über das mehrere Schulen und Verwaltungsgebäude mit regenerativer Wärme versorgt werden. Die Netzinfrastruktur dort ist schon über 30 Jahre alt und aufgrund historischer Gründe nicht auf die Versorgung aus der Heizzentrale optimiert. Aus hydraulischen Gründen erreicht nur ein geringer Anteil der zentral aus Holzhackschnitzeln erzeugten Wärme das Sekundärnetz, stattdessen wird es zu rund 50 Prozent aus einem Erdgaskessel befeuert. Durch die Anbindung der Wärmeabnehmer direkt in das Nahwärmenetz der Gemeinde ist eine effizientere und klimafreundlichere Wärmeversorgung möglich. Zudem soll der Neubau des Gymnasiums in Wilhelmsdorf in das Nahwärmenetz eingebunden werden. Mit knapp über 450.000 Euro EFRE-Mitteln fördert das Land die Maßnahme der Gemeinde Wilhelmsdorf vorbehaltlich der Antragsprüfung durch die L-Bank.

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